Am Freitag verlassen wir Aqaba gegen 08:00 Uhr und erreichen nach 70km und einer Stunde Fahrtzeit auf der Route 15 das Besucherzentrum vom Wadi Rum (Benzinpreis: ca. 0,84€/Liter).
Hier stehen schon eifrig schreiende Beduinen und suchen nach Gästen, die bereits Touren gebucht haben, oder nach denen, die noch ohne Idee, mit fragenden Blicken und 100 Fragezeichen um sich schauen.. Letztere versuchen sie durch geschickte Hand und Fuss Konversation für ihr Camp zu gewinnen.
Uns blieb diese Art von Stress erspart. Wir haben vorab in Deutschland über www.rumstars.com gebucht und können im Nachhinein nur sagen, dass es eine fantastische Wahl war.
Wir wurden am Besucherzentrum abgeholt und dann zu einem kleinen Sammelpunkt gebracht, wo wir auch unseren Mietwagen sicher parken konnten. Ein Tässchen Tee zum warm werden, eine teekurze Einleitung auf das was uns an diesem Tag noch erwartet und schon wird das Gepäck auf einen Pick-Up und wir auf zwei Kamele geladen.
Unser Kamel-Guide Abu-Bakaa kommt ursprünglich aus dem Sudan und spricht leider nur geringfügig englisch, was den Tag für uns nicht immer einfach macht. Natürlich hat man als Touri Fragen ohne Ende und möchte vieles erfahren, aber dafür trafen wir an verschiedenen spots auf bereits gebriefte Touristen, die wiederum ihr Wissen an uns weitergaben. Man hilft sich halt unter den 'Touri-Beduinen' und somit verbrachten wir einen sagenhaften Tag mit Abu-Bakaa, dessen Zähne so blitzeblank mit der Sonne um die Wette strahlten.
Das Wadi Rum zeigt sich uns auf diesem Tagesritt als atemberaubende Landschaft. Die Kamele erweisen sich als gute Träger, denn eines der schönen Tiere muss auch die gesamte Fotoausrüstung des Fotografen schleppen....
Manchmal ist Abu-Bakaa weit hinter uns. Das liegt daran, dass unsere zwei aneinandergeleinten Tiere ihren eigenen Weg voraus gehen und das Kamel von Abu-Bakaa ständig rumblökt und störrisch stehenbleibt. Er versucht unseren Vorsprung mit Geschrei und einem Affen-Kamelzahn und riesen Galopp aufzuholen, dass wir Angst bekommen, unsere Kamele legen auch gleich los.- Tun sie zum Glück nicht!
So manchesmal halten wir Rast und trinken Tee, essen unser Lunchpaket oder halten ein Schläfchen in einem schattigen Wüstenplätzchen, während sich die Kamele dem wenigen Grünzeug hingeben.
Es war ein herrlicher Tag! Zur Belohnung tun einem dann auch Körperteile weh, von denen man gar nicht wusste, dass sie überhaupt existieren.
Gegen Sonnenuntergang erreichen wir unser Camp.- Endlich.
Ibrahim, der Koch stellt sich vor und zeigt uns unser Zelt. Prima. Hier lässt es sich für zwei Nächte aushalten.
Später kommen noch ein paar weitere Gäste dazu, die eine Jeep-tour auf dem Programm hatten. Zwei Kanadier, eine dreiköpfige Gruppe aus Rumänien, ein Pärchen aus Paris und eine Süd- Koreanerin. Ein netter, bunter Touristen Mix.
Es gibt ein tolles Abendessen aus dem Hause Ibrahim, ein wenig Gesang am Feuer und wenig später fielen wir sehr, sehr müde ins Bett.
Um 06:15 klingelt der Wecker. Uiuiui. Das ist doch Erholung pur.
Heute sind wir dran mit unserer Jeep-tour. Ökologisch sicherlich nicht so wertvoll wie das Kamel aber dafür erreichen wir einfach weitere Strecken, die wir per Kamel allein unseren Körperteilen unterhalb des Steißbeins nicht antun wollten.
Die drei Rumänen sind mit von der Partie und insgesamt ist es ein spannender und entspannter Tag.
Unser heutiger Guide ist Ahmed, ein 24-jähriger Beduine. Er spricht gut englisch und kann dementsprechend eine Menge erzählen und erläutern. Wir fahren unter anderem an einen Punkt, wo seine Kamele hausen und er zeigt uns sein Baby Kamel, das gerade eine Woche alt ist.
Dass hier das Frauenherz höher schlägt, muss ich wohl nicht weiter erläutern. Soooooo süüüüüüüüß!
Zum Lunch kehren wir im Hause ähh... Zelte seines Vaters ein, der gerade mal wieder mit Sack ,Zelt und Vieh umgezogen ist. Ein ehemaliger Banker aus Aqaba, der wieder zurück in die Natur und den Alltag der Beduinen gekehrt ist. Dort gibt es noch Ziegen und Hühner. Später kommt der Vater auch noch mit seinem Pick-up angeknattert, aber da machen wir uns gerade auf den Weiterweg.
Ahmed kochte uns ein fantastisches Mittagessen, welches lediglich aus Tomaten, Zwiebeln und Bohnen bestand. Dazu Fladenbrot, Feta Käse aus dem Tetra Pack (super lecker) und Sardinen aus der Büchse. Simple life- good life!
Den Sonnenuntergang genießen wir auf einem großen Felsen. Es ist unglaublich, diese Ruhe, diese Weite und dieser Ausblick!
Danach geht es zurück ins Camp und uns erwartet das gleiche Prozedere wie am Vorabend.
Goodbye Wadi Rum....Hallihallo Petra!!!
Felsenstadt Petra
Goodbye Wadi Rum....Hallihallo Petra!!!
Petra, die uralte Felsenstadt der Nabatäer. Tausende Jahre alt, Weltkulturerbe- man muss diese irre 'Stadt' einfach gesehen haben. Wir sind beide zum zweiten Male hier, wobei der erste Eindruck viele, viele Jahre zurückliegt.
Vom Wadi Rum brauchen wir ca. zwei Stunden bis wir Petra erreichen.
Unsere Bleibe für die nächsten zwei Nächte wird das 'Rocky Mountain Hotel' sein. Wir sind gut drei Stunden vor der check-in Zeit da und dürfen direkt aufs Zimmer. Darüber freuen wir uns natürlich sehr, denn nach einem Klamottenwechsel können wir uns direkt auf Spurensuche begeben. Da das Hotel auf einem Hügel liegt, was wiederum einen herrlichen Blick auf's Städtchen mit sich bringt, fahren wir mit dem Auto hinunter und suchen zuerst eine Futterstelle für uns. Gesucht, gefunden, fertig.
Danach fahren wir zu einem spot, der sich 'Little Petra' nennt und wie der Name schon verrät, es sich auch um wirklich little things handelt. Man geht durch einen kurzen siq, entlang einiger Zisternen rechts und links, vorbei an einem ehemaligen Speisesaal mit tollen Mosaiken und fragt sich spätestens jetzt, wie die Menschen hier ihr Leben verbracht haben....
Am Ende gelangt man auf ein Plateau, von dem man einen super Blick ins kleine Tal hat. Auf dem Weg dorthin wird man all zu gerne von verkaufstüchtigen Beduinen angeheuert, man möge doch etwas kaufen oder ein Foto machen oder einen Tee trinken oder....und wenn der Fotograf nicht ständig schnurstracks und ohne mit der Wimper zu zucken an allen und allem vorbeigehen würde, so klebte die Redaktion jetzt womöglich voller Magneten, hätte sämtliche Schals und Tücher um den Kopf und die Taschen voller Ohrringe und halbverrostetem Silberschmuck. Natürlich noch teetrinkend beim Latschen....
Nach 'Little Petra', was ca. ein bis zwei Stunden max. in Anspruch nimmt, fahren wir zum Besucherzentrum von Petra. Hier kehren wir in der 'Cave Bar' ein, ein Schmuckstück inmitten der Felswände und genießen einen Drink. Die Preise hier sind für jordanische Verhältnisse mehr als gesalzen, aber um die Atmosphäre zu genießen allemal wert.
Entgegen der Reiseführerinformation können wir hiermit klarstellen, dass der Eintritt für Petra (1 Tag 50JD, 2Tage 55JD, 3 Tage 60JD) auch per Kreditkarte (nur Visa oder Mastercard) gezahlt werden kann.- Praktisch.
Wir werden morgen unseren großen Marsch antreten und dann weiteres berichten. Zudem gibt es an einigen Tagen in der Woche auch abends um 20:30Uhr ein extra Spektakel, an dem Hunderte von Kerzen vor dem Schatzhaus angezündet werden und auf diese Weise eine ganz spezielle Atmosphäre gezeugt wird. Sofern das Wetter es zulässt, möchten wir auch dieses event morgen Abend erleben. Heute hat es hier leider teilweise geregnet und es war recht bedeckt....
Inshallah!
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